LEUCHTTURMPROJEKTE
Unter dieser Infobox wollen wir auf neue Projekte aufmerksam machen. Auch wollen wir hier die Fertigstellung bekannt geben und entsprechend feiern - ein Jahr später wird das Projekt in die entsprechende Infobox geschoben.
Des Weiteren versuchen wir verschiedene Themen in unserer Gemeinde anzugehen und zu bearbeiten. D.h. es gibt keine Ausreden, wir finden gemeinsam Lösungsansätze, um einen weiteren Schritt nach vorne in Richtung „echter Naturschutz“ zu gehen.
Kategorie: Natur & Wirtschaft:
Hurra - wir haben es geschafft! Unsere Novartis Natur-Erlebnis-Anlage wurde als UN-Dekaden Projekt der Biologischen Vielfalt ausgezeichnet. Dies soll zeigen, dass es geht und das dies in der kurzen Zeit wie ein Wunder erscheint. Solche Anlagen lassen hoffen. Bitte nachahmen. (Foto siehe Mail)
Kategorie: Biotop-, Artenschutz und Sonstiges:
Im Herbst halte ich einen Vortrag zum Thema: Regionale Artenvielfalt (Biodiversität Hoch 4 PLUS) – Was bedeutet das für uns?
Die Definition hierfür ist:
1. Beispiel für privates naturnahes Grün: „Hotzenwald Naturgarten – mein Garten“
2. Beispiel für öffentliches naturnahes Grün: Unsere Initiative „Blühendes Rickenbach“
3. Beispiel für Natur & Wirtschaft: „Novartis Natur Erlebnis-Anlage“
4. Beispielhafter Biotop-Schutz: Feldhecke, Waldtümpel u.a.
5. Die Kür: PLUS: Artenschutz: Geburtshelferkröte, Haselmaus, Waldkauz, Fledermäuse, Wasseramsel, Kleines Helmkraut, zarter Gauchheil, Bauns´Schildfarn usw.
In jedem dieser Bereiche wollen wir mit unseren Leuchtturmprojekten zeigen, dass wir es gemeinsam schaffen, die Natur zu erhalten.
Biotop-, Artenschutz und Sonstiges
Unter dieser Rubrik beschäftigen wir uns beispielhaft mit Biotop-Typen oder schauen unsere geschützten Bereiche an, d.h. Naturdenkmäler, Naturschutzgebiete (Oberer Schwarzenbach und Alter Weiher), FFH-Murg zum Hochrhein und auch unsere Biotopkartierungen.
Referenz Naturschutzgebiete: Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg, 3. Auflage, Jan Thorbbecke Verlag 2011
Biotop-Typ: Feldhecke mit Windschutz-Funktion:
Der Schwarzwaldverein unterhält eine 250m vorbildliche Wind-Feldhecke. 1. Lebensraum für sehr viele Tiere (eins der artenreichsten Biotope die es in Mitteleuropa gibt). 2. Diese Feldhecke wird gegen Wind und Erosion eingesetzt. Der Bio-Bauer Fritz Huber schwört auf sie. Es wurde eine Anbindung an den Wald gemacht (Biotop-Verbund), Steinhaufen eingebracht und in 2019 wurde ein Info-Schild aufgestellt, welches den Sinn auch für den Spaziergänger erklärt.
Biotop-Typ: Doppelreihige Baum-Allee
In diesem Zusammenhang ist die Hottinger Allee zu nennen. Hier ist Elmar Werner unser Mann vor Ort. Aufgrund seiner Initiative und der Unterstützung von vielen Baumspender, Gemeinde und vor allem dem Bauhof, konnten Lücken wieder geschlossen werden. Wir sind stolz auf unsere Hottinger Allee!
Neue Baumparten: Fa. Vogt Plastic, Fa. Manfred Schäuble, Fa. Engel-Kältetechnik, Hottinger Frauenkreis, Familie Engel – Bergalingen u.v.m.
Die neuen Spender-Bäume werden mit einem Infoschild bestückt, mit der Baumart und mit einem Hinweis auf den Spender. Wir wollen den Bäumen einen Namen geben.
Was ist mit unseren Naturdenkmälern?
In Rickenbach gibt es 4 geologische und NUR 1 botanisches Naturdenkmal. Das ist nicht besonders rühmlich, da Bad Säckingen und Murg ca. 60 Denkmäler gemeldet hat, dass kann doch nicht sein. Insbesondere da sich der Schwarzwaldverein sich hier über Dekaden mit den Bäumen beschäftigt hat. Damit muss Schluss sein. Die Gemeinde sollte mit gutem Beispiel hier voran gehen und unsere „schönen alten Bäume“ endlich schützen.
Gleich vorne weg: Jeder Bundesbürger hat ein Recht, bei der zuständigen unteren Naturschutzbehörde (bei uns Bad Säckingen – Naturschutzbehörde mit Sonderfunktion) die Ausweisung eines alten Baumes als Naturdenkmal (ND) zu beantragen!
Inspiriert vom Buch: Unsere 500 ältesten Bäume, von Bernd Ullrich, Uwe Kühn, Stefan Kühn, BLV (neueste Ausgabe), möchte wir vom Schwarzwaldverein unsere alten, markanten und wunderschönen Bäume inventarisieren und schützen. Wir machen das bereits seit vielen Jahren.
Im Jubiläumsheft (25 Jahre Wiedergründung Ortsgruppe Vorderer Hotzenwald Rickenbach) von 1996 konnte ich auf Seite 31 nachlesen: "In einer Vorstandssitzung wurde 1989 angeregt, ein Baumkataster aufzustellen. Bis heute ist leider nur 1 botanische Naturdenkmal in Rickenbach unter Schutz gestellt. Ich denke es ist an der Zeit hier einen Schritt nach vorne zu tun (Im Vergleich Murg und Säckingen sind es insgesamt 60 botanische Naturdenkmäler!). Auch hier muss endlich Schluss sein mit theoretischem Handeln, WIR wollen das die alten Bäume geschütz werden und hier hat die Gemeinde Vorbildcharakter. Wenn wir die Bäume einmal als Naturdenkmäler registriert haben, wären Wanderungen zu diesen markanten Punkten in unserer Gemeinde eine Möglichkeit auch die Wanderbegeisterten unter uns, dafür zu begeistern. Wir können viel vom amtlichen Begründer des Naturdenkmalschutzes, Hugo Conwentz (1855 - 1922) lernen. Das Gesetz mit einem eigenen Paragraphen für "Naturdenkmäler" wurden am 16.07.1902 erlassen und ermöglichte es Bäume von besonderer kultur- und naturgeschichtlicher Bedeutung sowie Bäume besonderer Schönheit und Eigenart unter Schutz zu stellen: Fällung und Beschädigungen verboten! Die Gefährdung von Naturdenkmäler durch den Menschen ist bis heute nicht vollständig getilgt worden. Conwentz spricht von "Mängel von Erziehung", von "unvollständiger Fachkenntnis". Es gibt Unbelehrbare, die den Wert eines alten Baumes bis heute nicht einsehen wollen und die Ausweisung als Naturdenkmal als einen störenden Eingriff empfinden. Dahinter steckt meist die Furcht, es könnten Kosten bei der Pflege des Naturdenkmals entstehen. Die Rechtsprechung hat inzwischen jedoch gezeigt, dass die finanzielle Verantwortung für ausgewiesene Naturdenkmäler im Wesentlichen beim Staat liegt.
Wenn ein Baum ernsthaft geschädigt wird, und der Staat zieht sich zurück, anstatt aktiv zu werden, wird staatliche Naturdenkmalpflege zur Farce. Allgemein wird sehr häufig Verkehrsicherheit vorgeschoben und zu früh aufgegeben.
Die drei allgemeinen Aufgaben des Naturdenkmalschutzes erklärte Hugo Conwentz in seiner Denkschrift.
Erstens: Inventarisieren
Lückenhafte Inventarisierung zieht lückenhafte Naturdenkmalschutz nach sich. Was man nicht kennt, das kann man auch nicht schützen, und umgekehrt.
Zweitens: Sicherung im Gelände
Dazu sind die Besitzverhältnise zu klären und die Eigentümer der Naturdenkmäler für den Schutz zu gewinnen. Schon damals regte er an, namenlosen Bäume mit einem passenden Namen zu versehen. Dazu erklärte er: "Erfahrungsgemäss wird ein getaufter Baum vom Holzschläger und vom Volk ganz anders respektiert".
Drittens: Bekanntmachung
Im Allgmeinen sah er die Herausforderung darin, in Schulen und Vereinen, durch Veröffentlichungen in Presse und Fachzeitschriften sowie mit zahlreichen anderen Massnahmen Interesse und Verständnis für die Naturschutzarbeit zu wecken.
Fazit: Es ging ihm darum, die Menschen an Baum, Fels und Wasserfall heranzuführen und ihnen Freude und Erfrischung aus der Natur zu vermitteln.
Dem kann ich mich nur anschliessen. Besser kann man es nicht erklären.
UNSER ZIEL: Die modernste Naturdenkmal-VO und einen Anhang dazu mit der Auflistung der einzelnen Bäume.
Wir haben eine lockere Baumfreundegruppe gegründet, derzeitige Mitglieder: Georg Keller, Ralf Engel, Elmar Werner, Hubert Mutter, Christine Gerteiser. Wir arbeiten an einer modernen Naturdenkmal-VO mit flexibler Anlage und hoffen diese in 2019 zu verabschieden.
Referenzen