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Neue Nachrichten aus der Natur: Pestizide können Parkinson verursachen!!!

10. 09. 2024

Am 09. September 2024 war in der BZ aus Seite 3 ein sehr interessanter Bericht: Das Gift und der Gärtner. Es geht um den Pestizideinsatz.

 

Es geht um die Pestizidbelastung von einem Gärtner während seines Berufslebens und darum das seit kurzem "Parkinson" als Berufskrankheit bei Gärtnern und Landwirten anerkannt ist.

 

Zwei kleine Episoden, die wir in unserem Fahrradurlaub in Südtirol und bei uns am Tüllinger Berg erlebt haben. In Südtirol kam aus einer Seitenstraße plötzlich ein junger Mann im Vollschutz auf einem kleinen Traktor mit Güllefass herausgerasst. Er war am Pestizide-Ausbringen in den Weinbergen. Der Schutzanzug war voll mit einem weißen Pulver, die Wolke, die er hinter sich herzog war meterhoch. Das zweite Erlebnis war bei einer Probefahrt des neuen E-Bikes meiner Frau am Tüllinger Berg. Wir fuhren friedlich durch die Weinberge, als plötzlich ein älterer Mann auf einem kleinen Traktor "ohne" Schutzausrüstung beim Pestizide-Ausbringen aus dem Weinberg auf die Straße fuhr. Es stank fürchterlich nach dem Pestizid, sodass meine Frau und ich das Weite suchten.

 

Nun passend dazu dieser Bericht aus der BZ. Der Gärtner Ulrich Elixmann leidet seit 2006 unter Parkinson - wahrscheinlich infolge von Pestiziden steht unter dem Bild. Listen wurden damals nicht geführt. Er fasste 27 Pestizide zusammen, mit denen er in seinem Berufsleben in Kontakt kam. Damals jedenfalls, so schildert er es , dachte sie nicht an die Folgen. Elixmann, so erzählt er, hat sich die Spritzflache auf den Rücken geschnallt und die Beete besprüht. Wenn die Flasche undicht war, was oft vorgekommen sei, dann lief die Brühe die nackten Beine runter, sagt er. Und wer hat denn da draußen schon eine Dusche parat? Ulrich Elixmann hat Parkinson. Und daran dass das an dem Gift liegt, mit dem er hantierte, daran, findet er, kann es doch keinen Zweifel mehr geben. Jetzt, wo der Zusammenhang sozusagen amtlich ist. Oder etwas doch?

Erst im Frühjahr 2024 empfahl der ärztliche Sachverständigenbeirat beim Bundesarbeitsministerium die Aufnahme des "Parkinson-Syndroms durch Pestizide" in die Liste der Berufskrankheiten aufzunehmen. Endlich! In Frankreich geschah dies bereits 2012.

Wie viele Menschen in Deutschland genau betroffen sind, ist unklar. In Frage kommen vor allem Landwirte, Winzer und Gärtner, aber auch Handwerker und andere Berufsgruppen. Die Sozialversicherung geht derzeit von ca. 8100 Fällen aus. Nachweisen müssen alle Betroffenen 100 Tage, an denen sie in ihrem Berufsleben Pestizide angerührt oder ausgebracht haben. Für Ulrich Elixmann aber nicht leicht nachzuweisen, da es damals keine Dokumentationspflicht dazu gab. Als er 46 Jahre alt war zeigten sich 2006 die ersten Symptome. Seit 2016 klagt er um Anerkennung seiner Krankheit als Berufskrankheit.

Tatsächlich ist Parkinson die neurologische Erkrankung mit den höchsten Wachstumsraten weltweit. Die Zahl stieg in nur 5 Jahren von 6,2 auf 11,8 Millionen!

Von der Anerkennung erhoffen sich die Experten mehr Vorsicht beim Umgang mit Pestiziden. Die jetzt Erkrankten seien vor wahrscheinlich 20 bis 30 Jahren in Kontakt mit Perstiziden gewesen.

Der niederländische Experte Bloem wird zitiert: "Unklar sei zum Beispiel, ob Pestizide auch in Nahrungsmitteln Parkinson befördern können. Wir wissen nichts über die aktuellen Risiken, und diese Unsicherheit ist inakzeptabel, vor allem vor dem Hintergrund des weltweiten Anstiegs von Parkinson."

Der Bauernverband hält die Entscheidung der Anerkennung von Parkinson als Berufskrankheit für falsch. Den Zusammenhang zwischen Kontakt mit Pestiziden und Parkinson sehen sie noch nicht als wissenschaftlich belegt an. Warum? Sie halten es für falsch, weil damit die Kosten den beitragszahlenden Landwirten auferlegt wird. Elixmann wartet weiter auf den Bescheid, ob seine Krankheit nun anerkannt wird.

 

Ich selbst habe meinen Urin auf Glyphosat testen lassen und obwohl wir seit Jahren versuchen auf "Bio" umzustellen, war es nachweisbar, d.h. den Pestiziden kann man bei uns nicht entfliehen. Die Dosis macht es... und darauf sollte jeder Einzelne achten.