Neue Nachrichten aus der Natur: Endlich - Wiederansiedlung von weiblichen Luchsen!
Nachtrag vom 01. Dezember 2023: Endlich ist es soweit, es kommt zu der lang ersehnten Wiederansiedlung von weiblichen Luchsen - Heureka!!!
Auszug aus der offiziellen Pressemitteilung.
Minister Peter Hauk MdL: „Mit Finja und dem Aufbau einer Luchspopulation sowie deren Vernetzung mit bestehenden Vorkommen in
Deutschland und Mitteleuropa starten wir heute ein neues Kapitel des Artenschutzes in Baden-Württemberg“ Artenschutz / Erste Luchskatze Finja in Baden-Württemberg ausgewildert.
„Heute ist ein historischer Tag für den Artenschutz im Land. Mit der Auswilderung des ersten Luchsweibchens mit dem Namen ‚Finja‘ starten wir den Aufbau einer Luchspopulation in Baden-Württemberg und bereiten der faszinierenden Wildart Luchs den Weg. Das Land spielt mit seinem hohen Anteil an naturnahen Waldflächen und seiner zentralen Lage eine besondere Rolle. Zudem übernimmt Baden-Württemberg mit diesem Projekt Verantwortung für eine länderübergreifende Luchspopulation in Deutschland und Mitteleuropa und leistet damit einen großen Beitrag für den Biotopverbund und die Biodiversität“, sagte Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum
und Verbraucherschutz, am Freitag (01. Dezember), anlässlich der Auswilderung der ersten Luchskatze im Nordschwarzwald.
Luchsvorkommen durch Wiederansiedelungsprojekte gibt es bereits im Schweizer Jura, im Pfälzer Wald und in den Vogesen. Diese sollen durch die Luchse im Schwarzwald nun miteinander verbunden werden.
Dass der Luchs willkommen geheißen wird, ist dem gut moderierten Dialog zwischen Jägerschaft, Waldbesitzern, Tierhaltern und Artenschutz im Rahmen der im Jahr 2004 gegründeten AG Luchs zu verdanken, welche sich dem Thema der großen Beutegreifer im Land schon viele Jahre und mit großer Beharrlichkeit widmet.
Es ist zu hoffen das der "Luchsmörder von St. Blasien" nicht wieder mit seiner Flinte zuschlägt. Der Fall wurde eingestellt. Das der Luchs unbedingt benötigt wird für ein intaktes Ökosystem steht ausser Frage. Nur die kriminelle Energie und die Gier des einzelnen Jägers kann dies verhindern, indem er Luchse abschießt und auf Wanderwege deponiert. Ich hoffe das die gesamte Jägerschaft Aufklärungsarbeit ausübt, damit dies nicht wieder passiert, dafür sind die einzelnen Tiere zu wertvoll.
Hintergrundinformation: Luchse waren ursprünglich auch in den Wäldern Baden-Württembergs heimisch und wurden vor rund 200 Jahren ausgerottet. In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnten in Baden-Württemberg immer wieder Zuwanderungen von einzelnen männlichen Luchsen nachgewiesen werden. Um die Situation der Luchse im Land und damit auch in den angrenzenden Vorkommen zu verbessern, sollen laut Koalitionsbeschluss Luchse im Land ausgewildert werden. Das auf vier Jahre ausgelegte Projekt wird seit Frühjahr 2023 von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in enger Kooperation mit dem Landesjagdverband BW, dem WWF und dem Zoo Karlsruhe sowie unter Einbeziehung der AG Luchs und Wolf durchgeführt (Auszug vom Wildtier-Portal, Link unten).
Sehr interessant ist der Link zum Monitoring von Luchs und Wolf in BW: Dort kann der aktuelle Stand abgerufen werden: 5 männliche Luchse und 1 weiblicher Luchs.
Bild zur Meldung: Auf ihr liegen die Hoffnungen - Finja - Bild: FVA, M. Strein