Stuttgart. „Ich rate nochmal allen Ministern, auch dem Minister Hauk, solche Debatten nicht öffentlich zu führen. Das ist der Sache nicht dienlich“, sagte Ministerpräisdent Winfried Kretschmann (Grüne). Und ergänzte: „Das ist nicht professionell.“ Der CDU-Forstminister hatte sich bei einem Besuch im Nordschwarzwald gegen eine größere Erweiterung des Nationalparks ausgesprochen und sich damit dem grünen Koalitionspartner entgegengestellt.
Im Koalitionsvertrag sei eindeutig vereinbart worden, dass der Nationalpark erweitert und weiterentwickelt werde, sagte Kretschmann weiter. „Und genau das wird gemacht. Das hat für mich eine sehr hohe Priorität.“ Das Land müsse zudem im Rahmen einer angestrebten Erweiterung verhandeln. „In allen Fragen, wo man Verhandlungen führt und wo es auch um Preise geht, sollte man extrem zurückhaltend sein“, mahnte der Regierungschef.
Hauk sorgt seit dem Wochenende für Aufruhr, weil er nach eigener Aussage am liebsten keine oder höchstens eine minimale Erweiterung des Nationalparks will.
Den Nationalpark gibt es seit 2014. Hier wird der Wald sich selbst überlassen und nicht bewirtschaftet; Totholz bleibt beispielsweise liegen. Das Schutzgebiet ist rund 10 000 Hektar groß und besteht aus zwei Teilen, die zusammengeführt werden sollen. Dafür müssen Wald- und Grundbesitzern die dazwischen liegenden Gebiete abgekauft werden.
Disclaimer: Dies ist meine persönliche Meinung. Wenn man einen Koalitionsvertrag hat, sollte man auch dazu stehen. WIR Naturschützer sind sowieso "ohne Nutzungsinteressen" und erkennen sofort die Lobby.