Aus der Schatzkiste: Sechsfleck Widderchen an Acker-Witwenblume auf unserer Schmetterlingswiese "Auf dem Schaffeld"
Es ist einfach toll, was man jeden Tag in der Natur entdecken kann. Seit letztem Jahr beobachte ich im Juli/August Sechsfleck-Widderchen auf unserer Schmetterlingswiese am Schaffeld. Genau das war das Ziel der Fläche, wir wollten Langgras-Strukturen schaffen, die als Puppenstube für Schmetterlinge dienen kann.
Das Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae) ist ein Musterbeispiel für die Verflechtung von Wiesenblumen-Vielfalt und Insekten-Vielfalt. Die Raupen fressen überwiegend an den gelben Hornklee, die Falter saugen den Nektar überwiegend an den roten bis violetten Blüten von Flockenblumen oder Acker-Witwenblumen (Knautia arvensis).
Ich habe mir die Fläche gestern genauer angeschaut und konnte bis zu 10 Widderchen entdecken, bis zu 4 Exemplare auf einer Knautien-Blüte, daneben konnte ich noch andere Schmetterlinge und deren Puppen im Gras entdecken.
Das beweist, dass die Flächen ihren Zweck erfüllt haben.
Schmetterlingswiesen sind Blühwiesen, wobei man am Ende des Jahres ein wechselndes Drittel als Puppenstube für Schmetterlinge stehen lässt. Damit haben wir im letzten Jahr zum ersten Mal begonnen.
Kleine Anektode am Rande: Mein Doktor-Vater Prof. A. Nahrstedt hat auf cyanogenen Glykosiden und Widderchen die Interaktion zwischen Insekten und Pflanzen erforscht. Er konnte zeigen, dass die Raupen die giftigen cyanogenen Glykoside aufnehmen und entgiften konnten, sie aber auch als Fraßschutz einlagern konnten. Der Falter ist recht dräge und warnt Feinde durch seine auffällige Musterung davor ihn zu fressen.
Bild zur Meldung: Das Sechsfleck-Widderchen an Knautie auf der Blumenwiese am Schaffeld Juli 2024