TOP-Meldung 2023: Rickenbach Artenschutzauszeichnung "Goldene Wildbiene" 2023

Anfang Jahr haben wir beim Wettbewerb "Blühende Verkehrsinseln" mitgemacht. Nach einer Online-Schulung habe ich festgestellt, dass wir bei unserer Bergwiese im Gewerbegebiet Hinterm Schaffeld III alle Voraussetzungen für diesen Wettbewerb erfüllt hatten. Nach einem kurzen Teamtreffen bei Dietmar Zäpernick auf dem Rathaus, wurde beschlossen das WIR bei diesem Wettbewerb mitmachen, in der Hoffnung das wir die "Goldene Wildbiene" gewinnen können.

Jetzt ist es amtlich: "Wir haben gewonnen!"

Gemeinde Rickenbach gewinnt die Artenschutzauszeichnung „Goldene Wildbiene“

Die Gemeinde Rickenbach zeigt mit der insektenfreundlich gestalteten Bergwiese im Gewerbegebiet Hinterm Schaffeld III, wie erfolgreicher Artenschutz vor Ort gelingt. Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg zeichnet dieses Engagement jetzt im Rahmen des Wettbewerbs „Blühende Verkehrsinseln“ mit der Goldenen Wildbiene aus.

Die Bergwiese blüht auf. Wo vorher eine artenarme Fettwiese war, sprießen heute bunte Wildblumen. Das erfreut nicht nur die Betrachtenden: Die neue Blühfläche dient vor allem Insekten als Lebensgrundlage. Wildbienen, Schmetterlinge und Co. finden in den heimischen Pflanzen wichtige Nahrung (Pollen, Nektar, Blätter, etc.) und einen Nistplatz. Die farbenprächtige Fläche kommt ohne Pestizide aus und ist in der Gemeinde Rickenbach zum Hingucker für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Besucherinnen und Besucher geworden. Die Umgestaltung überzeugte auch die Fachjury des Wettbewerbs „Blühende Verkehrsinseln“, die die insektenfreundliche Fläche nun als einen der Gewinner kürte. Als Preis für ihr Engagement erhält die Gemeinde Rickenbach die landesweite Auszeichnung „Goldene Wildbiene“ und gilt somit als Vorzeigebeispiel des Insektenschutzes. Die Goldene Wildbiene kommt in Form eines Schildes nach Rickenbach.

Die Jury des Wettbewerbs, der dieses Jahr bereits zum fünften Mal stattfindet, setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg, des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg, des BUND Baden-Württemberg, des NABU Baden-Württemberg und der Hochschule Nürtingen zusammen. Bewertet wurden unter anderem die verwendete Saatgutmischung und die fachliche Expertise des Konzepts.

Die Gemeinde Rickenbach ist stolz auf die gelungene Umgestaltung der Berg-Mähwiese im Gewerbegebiet Hinterm Schaffeld III. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Arbeit im Sinne des Artenschutzes nun landesweit als Vorzeigebeispiel gilt. Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eines der drängendsten Themen unserer Zeit, das wir auch vor Ort adressieren möchten. Unser Engagement zeigt, dass jede Person etwas beitragen kann. Unser besonderer Dank gilt unserer Ortgruppe vom Schwarzwaldverein, Bauer Fritz Huber/Fa. Wiesendrusch Oberrhein (Saatgut), all den Mitarbeitern des Bauhofs der Gemeinde Rickenbach und der Baufirma Werner Schneider, die das Konzept umgesetzt haben“, sagt Naturschutzwart und Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Vorderer Hotzenwald Dr. Ralf Engel.

Der natürliche Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten wird immer knapper. Rund 42 Prozent der heimischen Insektenarten sind in ihrem Bestand stark reduziert oder vom Aussterben bedroht. Dabei sind sie für unsere Lebensräume unersetzlich: Sie bestäuben Blüten, bekämpfen Schädlinge und tragen zur Fruchtbarkeit der Böden bei. Der Rückgang der Insekten hat auf den Menschen und die Umwelt dramatische Auswirkungen.

Mit diesem Projekt wollen wir zeigen, daß die schönsten Blühflächen unsere heimischen Blumenwiesen sind, die es zu erhalten gilt. Gerade magere Flächen sind selten und meistens nur noch in den Randbereichen zu entdecken. Darum möchten wir alle Wiesenbesitzer motivieren hier mitzumachen. Bitte erhalten sie mehrjährige Säume, magere Flächen bzw. besondere Blumenstandorte. Nur so können wir "GEMEINSAM" unsere Artenvielfalt erhalten. Unsere Fläche wird absichtlich nur 1x im Jahr gemäht. Darüber hinaus wollen wir mit dieser "nutzungsfreien" Flächen Langgras über den Winter stehen lassen, als Puppenstube für Schmetterlinge.

Die Gemeinde Rickenbach setzt mit der umgestalteten Fläche ein Zeichen für den Artenschutz - und für zukünftige Generationen.

Text aus der Rundschau Rickenbach Nr. 34 - 24. August 2023

Ich habe die Bewerbung als Datei angehängt, damit man sehen kann, dass dies weit über eine einfache "Blüh-Wiese" hinaus geht.

PS Leise Kritik meinerseits: Schade finde ich in diesem Zusammenhang die Gestaltung der Aussenflächen unserer neuen Naturpark-Schule (wahrscheinlich hatte keiner mehr Zeit sich um die Aussenflächen zu kümmern bzw. diese ordentlich naturnah auszuschreiben). In Zukunft sollte man alle neuen öffentlichen Flächen konsequent naturnah und "Biodiversität-reich" gestalten. Halb-Klimawandel oder Halb-Biodiversitäts-reich - gibt es leider nicht nicht mehr! Im Handeln müssen wir in Zukunft sehr konsequent und authentisch sein und bleiben.