Blühendes Rickenbach 2.0: Egger Beet an der Bushaltestelle
2023 ist alles etwas verzögert, da das Wetter so wechselhaft war. Gefühlsmässig hatten wir im Frühjahr genug Regen, ich musste in meinem Naturgarten den Teich und die Tümpel nicht mit Wasser auffüllen wie letztes Jahr.
Rita Freidl ist bei diesem Beet die Patin und zusammen hatten wir gute Diskussionen wie wir das Beet weiter entwickeln können.
Als erstes haben wir ein paar Nachtviolen, Wald-Witwenblumen und großköpfige Disteln nachgepflanzt. Als Idee für den Herbst können wir uns am linken Rand ein paar Alpen-Clematis und nach hinten, etwas wilder Wald-Geißblatt und ggf. die wilde Waldrebe vorstellen - aber das ist Gedanken-Kino.
Wir haben noch schnell etwas Löwenzahn gejätet und ein paar chinesische Kartoffelrosen (Neophyt) ausgegraben.
Was blüht? Im Moment blühen, anders als an der Straße hoch zu Egg, nicht die Wald-Schlüsselblume, sondern die Wiesen-Schlüsselblume (anhand der nach unten hängenden Blütchen gut zu erkennen). Diese Wiesen-Schlüsselblume wird auch Apotheker-Primel genannt und duftet im Unterschied zur Wald-Schlüsselblume. Blüten und Wurzeln werden in Asthma-, Bronchial- oder Hustentees verwendet.
Die Wiesen-Schlüsselblume ist ein Mager-Anzeiger, d.h. er zeigt potentiell noch Stellen, wo die für uns so typische und inzwischen durchaus selten gewordene Berg-Mähwiese bei uns zu finden ist. Die Berg-Mähwiese ist characteristisch für das Mittelgebirge Schwarzwald und muss geschützt werden. Dazu später mal mehr.
Was kann man noch sehen. Ein Blick über die Straße zeigt eine wunderschön blühende Vogelkirsche und hinter dem Bushäuschen auf der anderen Seite findet man einen wunderschönen Bestand an Wiesenschaumkraut, welches es gerne feuchter und schattiger mag. Wer Schönes sehen will, muss erst mal seine Sinne schärfen.
Bild zur Meldung: Rita beim Pflanzen und die wunderschöne Wiesen-Schlüsselblume