Nachrichten aus der Natur in Rickenbach: Herbstaktion vom SWV 2022
Dieses Jahr fand unsere Naturschutz-Herbstaktion am 08. Oktober statt. Ich hatte diesmal nicht so viel Zeit für die Vorbereitung (aus geschäftlichen Gründen). Trotzdem konnten wir alle naturnahen öffentlichen Flächen pflegen und rechtzeitig winterfest machen. Aus diesem Grund wurde auch keine große Reklame oder Ankündigung in der Zeitung gemacht, da wir mit den eigenen Leuten, das Geplante gut schaffen, bzw. durch etwas Nacharbeit den Rest auch noch schaffen konnten. Insgesamt waren 13 bewährte und erfahrene Personen dabei.
Der Schwerpunkt lag auf dem Beet am ZOB (Bushaltestelle). Dieses wurde damals leider nicht mit unkrautfreien Erdmaterial angelegt, sodass wir hier mit dem Beikräuter-Aufwuchs seit Jahren schwer zu kämpfen haben. Außerdem war es aufgrund des trockenen Sommers sehr blütenarm gewesen. Selbst die Königskerzen hatten keine Lust zum Blühen – sie blieben einfach in der Rosette sitzen. Sie kommen dann 1 Jahr später.
Wir versuchten das Beet zu retten, indem wir das Beet komplett überarbeitet haben und mit vollem Einsatz jäteten, wobei uns das Beet auch noch im nächsten Jahr stark beschäftigen wird. An diesem Beispiel sieht man, dass man grundsätzlich große Beete (> 20m2) unkrautfrei anlegen muss, da der spätere Pflegeaufwand extrem werden kann (bis zur Neuanlage des Beetes). Der vordere Teil bis zum Mäuerchen ist nun als Dachbegrünungs-Typ angelegt worden, d.h. es sind sehr niedrige Blühpflanzen ausgesucht und dazu gepflanzt worden. Die Idee dahinter ist, dass wir mit diesen attraktiven Pflanzen die Pflanzdecke schließen, damit nicht mehr so viele Bei-kräuter hochkommen können. Hier sind neben Thymian, Frühlings-Fingerkraut, Kathäuser-Nelken, Heide-Nelken, Rauhaariger Alant, Steppen-Wolfsmilch, Warzen-Wolfsmilch, Berg-Sandglöckchen, Weißer Mauerpfeffer und Edel-Gamander gepflanzt worden. Die Kunst wird sein, dass im nächsten Jahr gut zu pflegen, sodass wir das Beet wieder in den Griff bekommen. Im hinteren Bereich des Beetes haben wir rote naturnahe Rosen gepflanzt, die aber erst mit den Jahren ihre Blühwirkung entfalten können. Ansonsten haben wir Lavendel, Regensburger Zwergginster, Kopf-Zwergginster und schwarzen Geißklee gepflanzt, die sehr zuverlässig blühen werden. Mit Berg-Laserkraut und gewöhnlicher Osterluzei wurden auch ein paar Besonderheiten zum Kennenlernen eingebracht.
Darüber hinaus wurden erneut die Flächen mit Narzissen-Samen besät und weitere Flächen zur Extensivierung eingesät (in Absprache mit Herrn Wagner). Auch der Grasfrosch-Teich bei Bauer Huber wurde wieder instandgesetzt und weitere Pflege-Maßnahmen, auch zusammen mit dem Bauhof durchgeführt. Darüber hinaus konnten wir den kaukasischen Scheinalant (Neophyt) auf dem Golfplatz wieder erheblich zurück drängen. Auch hier zeigt es sich, dass man bei dem Thema sehr hartnäckig sein muss. Wenn man das schafft, kann man auch den Neophyt noch zurück drängen. Des Weiteren wurde ein Mitfahrer-Bänkle an der Bushaltestelle in Egg in das Beet gestellt. Dafür hat der Bürgerverein Egg die Beet-Begrenzung mit Holzbohlen weitergeführt, sodass wir jetzt eine eindeutige Beet-Abgrenzung dort hinbekommen haben, hier waren 4 Personen beteiligt. Dies ist wichtig, damit der Magerstandort auch zukünftig mager bleibt. Das Beet in Egg wurde nicht abgeräumt, um die Insekten zu schützen und zu fördern. Das haben wir uns dieses Jahr getraut – ein Fortschritt.
Neu hinzu gekommen ist nun das Hirschgarten-Hüsli-Beet, welches vom Bauhof unter meiner Anleitung gemäht wurde. Im Frühjahr werden wir dort schwerpunktmäßig pflegen.
Insgesamt wieder eine interessante und arbeitsreiche Herbstaktion, wobei das Vesper bei Schneiders wieder vom Feinsten war und wie jedes Jahr uns alle begeistert hat. Es gibt nichts Schöneres als nach einer gelungenen Herbstaktion, das Geleistete miteinander zu besprechen und zu feiern.
Bild zur Meldung: Die Herbst-Truppe - es fehlen noch 2 Personen vom Bürgerverein Egg e.V.