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Neue Nachrichten Hotzenwald-Naturgarten: Ein Beispiel zur Klimawandel-Anpassung im Garten!

22. 11. 2023

Ich war letztens auf einem Seminar über den Klimawandel am Feldberg und da habe ich eins mitgenommen: Der Klimawandel kommt und es gibt dazu 2 Strategien. 1. Den Anstieg der Temperaturen erträglich halten (was immer das heißen mag?) und 2. KLIMAWANDEL-ANPASSUNG betreiben.

 

In den letzten Jahren ist mir aufgefallen, daß es schon im Februar eine lange Trockenperiode mit viel Sonne gibt. Den Naturgärtner freut es natürlich, daß er nach dem langen Winter, schon wieder im Garten arbeiten kann. Der März ist auch recht trocken, dafür regnet es dann im April und zum 1. Mai. 

Die Blütezeit der Frühblüher, insbesondere die des festen Lerchensporns, verkürzt sich entsprechend (früher fast 3-4 Wochen versus heute ca. 2 Wochen in der Sonne) - das ist natürlich sehr schade. Auch hatte ich das Gefühl meine Winterlinge haben in Anzahl und Ausbreitung abgenommen. In der Natur sind viele Frühblüher in Auen-Bereichen und unter Mull versteckt.

Da ist mir eine Klimawandel-Anpassung in den Sinn gekommen.

 

Also habe ich den Standort meiner "Frühblüherwiese" etwas mit Kompost aufgewertet. Ich habe den Standort mit einer Mischung aus Grün- und Blatt-Kompost und Sand (Mischung 1:1) ca. 5-10cm aufgefüllt. Außerdem habe ich die Fläche mit zerkleinerten Blättern abgemulcht. In der Natur sind ja die Frühjahrsblüher auch Mull-Pflanzen, d.h. sie stehen in sehr kompostreicher Erde, die viel besser die Feuchtigkeit speichert als nur die normale Blumenwiesen-Erde. In der Vergangenheit habe ich alle Blätter von der Wiese heruntergenommen. Da unsere Sommer-Linde immer mehr Schatten warf und der Rasen lückiger wurde, habe ich nun ein zusätzliches 60m2 Halb- / Vollschattenbeet angelegt.

Außerdem habe ich die Gelegenheit genutzt, an den Stellen wo ich den Kompost aufgetragen habe, weitere Winterlinge, Sibirische Blausterne und Milchsterne auszustreuen und dann abzudecken. Diese Methode hat den Vorteil, daß man in kurzer Zeit hunderte Blumenzwiebeln pflanzen kann. Dann habe ich noch 10 Lungenkräuter (Pulmonaria officinalis) eingepflanzt. Ein weiterer Nebneffekt ist, daß ich nun ca. 60m2 Wiesenfläche weniger mähen muss.

 

Fazit: Wir müssen viel mehr die Natur beobachten und auf das Mikro-Klima achten!!!

 

Bild zur Meldung: Mit Grünkompost aufgewertete Frühblüher-Wiese (Klimawandel-Anpassung im Naturgarten)